Einmal rund um den Kummerower See

Wir möchten euch mitnehmen auf eine Tour um den Kummerower See in der Mecklenburgischen Schweiz. Dabei starten wir in der kleinen Stadt Neukalen und besuchen verschiedene Stationen die uns auch zum benachbarten Malchiner See führen werden. Diese Tour könnt ihr mit dem Auto absolvieren, aber auch problemlos mit dem Fahrrad. Der See hat eine Fläche von etwa 33 km² und zählt damit zu den zehn größten in Deutschland. Das Ganze könnt ihr also als Tagestour absolvieren oder eben auch in angepasste Etappen.

Neukalen

Die Stadt Neukalen liegt an der Peene, die hier eine zentrale Rolle einnimmt, da die ganze Stadt drum herum aufgebaut ist. An dem kleinen Fluss gibt es außerdem einen schönen Campingplatz an dem ihr günstig übernachten könnt. Dazu gehört ein Tennisplatz, Fußballplatz, Volleyballfeld, ein Streichelzoo, Kegelbahn und ein Verwaltungsgebäude wo ihr essen (kaufen) könnt und befestigte Sanitäranlagen. Darüber hinaus findet ihr viele kleine Bungalows die gemietet werden können in und um Neukalen.

Die Stadt hat etwa 1800 Einwohner. Der Marktplatz ist der zentrale Ort wo auch die große evangelische Kirche steht, die ihr euch unbedingt anschauen solltet. Außerdem befindet sich hier ein Supermarkt und ein Bistro (Dönerladen) den ihr unbedingt probieren müsst. Hier ist auch immer was los. Außerdem gibt es noch eine (Raucher)Bar, die Ecke. Wirklich gefeiert wird aber in der Disco. Die ganze Region reist jedes Wochenende an um hier ausgelassen Party zu machen. Die Lokalität hat sich einen guten Ruf erarbeitet und zieht auch immer wieder größere Acts an die man in einer so kleinen Stadt vielleicht nicht erwarten würde und bietet darüber hinaus sehr moderate Preise.

Ein weiterer wichtigere Ort der Stadt ist der Hafen. Hier gibt es zwei tolle Restaurants, eines was sich auch „Hafen“ nennt mit traditionellerer Kost und das „Pier 2“ was sich eher an jüngeres Publikum richtet mit leckeren Burgern und Ähnlichem. Hier lassen sich auch Boote mieten, vom kleinen Tretboot bis zur ordentlichen Yacht um damit die Peene entlang zu fahren bis in den Kummerower See.

Neukalener Natur

Drum herum gibt es jede Menge Natur mit Wäldern und schönen Wanderwegen die zum ausgedehnten Erkunden der Gegend einladen und von kleinen Bächen durchzogen sind. Dazu lassen sich hier immer wieder seltene Vogelarten beobachten. Ein Paar Impressionen der Landschaft möchten wir euch an dieser Stelle zeigen, diese werden wir aber immer mal wieder noch ergänzen, da es noch viel mehr zu sehen gibt:

Außerhalb der typischen Urlaubszeit lohnt sich die Reise vor allem zum Karneval. Dann herrscht hier drei Tage völliger Ausnahmezustand und es wird rund um die Uhr und überall richtig toll gefeiert. Es gibt überall Programm und einen schönen Umzug. Auch hier reist wieder die ganze Region an. Selbst für nicht Karnevalsfans eine Überlegung wert.

Salem

Von Neukalen findet ihr mehrere Routen nach Salem, einem Dorf welches dann auch direkt am Kummerower See liegt. Wahlweise entlang von Feldern neben einer Draisinenstrecke oder durch hügeligen Wald mit kleinen Seen, Tümpeln und Bächen. Egal wo ihr lang geht, am Ende werdet ihr mit einem tollen Blick auf das Dorf und den See belohnt.

Euer erster Anlaufpunkt sollte der Hafen und die Kolpingwerke sein. Die Kolpingwerke sind eine Ferienanlage wo ihr auch günstig wohnen könnt. Für jeden ist hier etwas dabei, es gibt viele Familien, Jugendliche,  selbst Tagungen können hier stattfinden, Segel- und Kanukurse werden angeboten. Das Essen ist empfehlenswert und dabei erfreulich günstig. Der Hafen selbst ist mit einer kleinen Badestelle ausgestattet die im Sommer auch rege genutzt wird. Auch sonst lädt er euch einfach zum Verweilen und spazieren ein.

Bei schlechtem Wetter ziehen wir gerne durch die wilden Wiesen, einfach Gummistiefel an und los! Das macht nicht nur Spaß, bietet euch auch die Möglichkeit seltene Vögel zu beobachten.

Basedow

Unsere nächste Station führt uns etwas weg vom Kummerower See in Richtung Malchiner See in das beschauliche Dörfchen Basedow.

Hier gibt es einen sehenswerten kleinen Friedhof mit schöner Kirche, was aufgrund der guten Parkmöglichkeiten einen guten Startpunkt darstellt.

Das Highlight dieser Etappe ist aber eindeutig das Schloss. Es ist gut erhalten, dazu werden Führungen angeboten, wobei wir darüber nichts sagen können, da wir es noch nicht geschafft haben an einer solchen teil zu nehmen. Aber auch das selbstständige Erkunden der Wege drum herum, mit Park, Wiesen und Wald macht Spaß.

Auch für das leibliche Wohl ist hier gesorgt. Für den großen Hunger gibt es das Steakhouse, was gute Bewertungen vorweisen kann, preislich keine Überraschungen bietet (weder postitiv noch negativ), dafür wahnsinnig leckere Steaks im Programm hat. Für den kleinen Halt zwischendurch lädt das Cafe am Schloss ein, was frisch renoviert wurde, leckeres Eis und Kuchen bietet. In Zukunft entsteht auch ein Wellnesshotel, mehr als eine Tafel die das ankündigt steht aber bisher noch nicht.

Dahmen

Nach Basedow führt uns die Tour noch weiter direkt an den Malchiner See nach Dahmen. Da Mecklenburg-Vorpommern ein sehr flaches Bundesland ist, sind größere Wasserfälle natürlich auch selten. Wir lieben aber das Wasser und haben eine ganze Weile danach gesucht. Der Wasserfall ist im Internet kaum beschrieben, also ein echter Geheimtipp. Deshalb war einiges an Recherchearbeit nötig um der Sache auf die Spur zu kommen. Die Lösung war letztendlich ein Geocache dort an der Stelle. Ursprünglich stand hier auch mal eine Mühle, von dieser ist aber nur eine Gedenktafel übrig. Ihr müsst trotzdem noch ganz schön suchen um die Stelle zu finden, aber wenn Interesse besteht schreibt mir.

Kummerow

Jetzt geht es wieder zurück und zwar in das Dorf, dass unserem Kummerower See den Namen gibt und dazu noch Heimat eines tollen Projekts ist. Das Schloss Kummerow. Zwischenzeitlich ziemlich heruntergekommen, da nach der Wende sich niemand mehr darum kümmerte. Es fand sich allerdings glücklicherweise ein Investor, der viel Zeit und Geld hineinsteckte und weiter hineinsteckt. Der bereits renovierte Teil, der Großteil des Haupthaus, beherbergt eine sehr empfehlenswerte Fotoausstellung mit teilweise weltbekannten Originalen. Ihr kennt eventuell das Bild von dem Mädchen auf dem National Geographics Cover. Die Ausstellung variiert von Zeit zu Zeit, deshalb gibt es auch Phasen in denen sie wegen Umbau geschlossen ist. Werft also am besten vorher einen Blick auf die aktuellen Öffnungszeiten. Wir haben leider keine Fotos von innen, aber es ist der Wahnsinn was aus dem halb verfallenen Gebäude gemacht wurde. Eine Kombination aus modernen Elementen, die sich mit original erhaltenen Stellen abwechseln. Ein Beispiel ist auf dem Bild mit dem Haupteingang zu sehen bei dem eine Ecke noch den ursprünglichen Zustand hat.

Auch die noch nicht renovierten Gebäude sind sehenswert. Allerdings sollten diese nicht betreten werden, da Einsturzgefahr besteht. Es ist umso beeindruckender wenn ihr diesen Teil erkundet, was aus dem Hauptgebäude gemacht wurde.

Gravelotte

Da uns noch ein Stück auf unserer Reise um den Kummerower See fehlte wurde es Zeit bei bestem sonnigen Herbstwetter, nachdem es die Tage vorher wie verrückt geschüttet hat, die Wanderung endlich anzugehen. Und wie immer nehmen wir euch mit.

Wir waren beide noch nicht an dieser Stelle gewesen und wurden doch sehr überrascht davon wie anders die Natur hier war. Ganz anders als die typische Seenlandschaft sonst. Die Strecke führt über einen schmalen Pfad entlang eines Hochufers vom Campingplatz Gravelotte mit großem Parkplatz bis nach Verchen.

Vom Campingplatz führt der schmale Weg vorbei an einem Wildgehege mit Dammwild und einigen Ziegen, auch sonst ist der Pfad sehr naturbelassen und zu Mindest bei uns schön ruhig gewesen.

Die Strecke ist als Naturlehrpfad aufgebaut. Das heißt ihr findet immer wieder Informationen zum See und der Natur entlang des Ufers in Form von kleinen Informationstafeln. Das ist gerade für eure Kinder sicher immer wieder spannend.

Das Hochufer wechselt sich im Verlauf der Strecke immer wieder mit direkten Zugängen zum See ab, mal als kleiner Pfad zwischen Gebüsch, mal als richtiger kleiner Badestrand.

Gummistiefel nicht vergessen!

Sollte es wie in unserem Fall die Tage vorher schlechtes Wetter gegeben haben empfehlen wir euch dringend Gummistiefel einzupacken, da der Weg sehr matschig wird und das Gebiet teilweise regelrecht sumpfig werden kann in den flacheren Abschnitten.

Das ganze Gelände ist insgesamt recht hügelig, aber auch für ungeübte sehr gut zu bewältigen. Der Weg selbst ist eh nicht besonders lang, machte uns dafür aber umso mehr Spaß.

Unterwegs ergeben sich für Fotografen immer wieder schöne Gelegenheiten wie die Aussichten über den See mit den ganzen Vogelarten, aber auch die Pflanzenwelt bietet euch jedes Mal wieder tolle Motive.

Kurz vor unserem Ziel Verchen wartet dann noch ein schöner Aussichtsturm auf euch mit dem ihr die Aussicht auf den großen Kummerower See nochmal richtig genießen könnt. Auch Verchen selbst ist von hier aus gut zu sehen.

Jetzt sind es nur noch wenige Meter und ihr seid da. Von Verchen aus könnt ihr weiter in das angrenzende Vogelschutzgebiet wandern mit kurzer Überfahrt über die Peene mit der Fähre und der Möglichkeit eine Rast einzulegen mit einem leckeren Fischbrötchen.

Verchen

Unsere letzte Station ist Verchen bzw. das Vogelschutzgebiet bei Verchen. Ihr parkt oder startet von Kützerhof und wandert entlang der (leider) geteerten Straße Richtung Aalbude. Sehr schade ist, dass auf der Straße auch Autos fahren dürfen, allerdings hält der Verkehr sich glücklicherweise in Grenzen. Links und Rechts des Weges ist überall Wasser und es ist ein richtiges Paradies für Vögel. Unzählige Arten könnt ihr hier entdecken und auch die die Landschaft an sich ist einfach schön. Vor allem wenn die Tiere Küken haben laufen die Vogelfamilien einfach auf der Straße herum. Das führt mitunter aber auch zu brenzligen Situationen wie es uns letzten Sommer passiert ist. Wir hatten das Glück eine Schwanenfamilie am Straßenrand zu treffen. Die Eltern waren aber selbst nicht so begeistert von der Begegnung und fauchten uns ganz schön an und machten sich bedrohlich groß, am Ende wurden wir uns aber auf friedliche Weise einig.

Bei der Aalbude angekommen solltet ihr euch erstmal ein richtig gutes Fischbrötchen gönnen! Danach geht es mit der kleinen Fähre über die Peene. Der Fährmann ist auch ein Highlight und immer für einen guten Schnack zu haben!

Auf der anderen Seite habt ihr noch einige Minuten Fußweg vor euch bis ihr dann in Verchen ankommt. Hier gibt es eine größere Badestelle mit Rutschen. Das Wasser hier ist extrem flach. Ich konnte mit meinen Gummistiefeln sicher 30 Meter weit rein laufen. Darüber hinaus könnt ihr auch hier Kanufahren und es gibt eine kleine Gaststätte die optisch noch in der DDR stehen geblieben ist.

So weit erstmal die Tour, wir werden den Bericht immer mal noch etwas erweitern, es lohnt sich also, dass ihr regelmäßig reinschaut! Ich freue mich über eure Kommentare und teilt mir gerne mit wenn ihr noch etwas tolles in der Gegend um den Kummerower See entdeckt was hier mit rein sollte! Unsere weiteren Reisen und Abenteuer findet ihr unter:

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