Warum unbedingt Gummistiefel beim Wandern?
Einige fragen sich sicher warum tragen die immer Gummistiefel beim Wandern und nicht einfach Wanderschuhe? Es ist natürlich auch immer eine Geschmacksache was man lieber mag. Man muss natürlich auch dazu sagen, dass wir nicht auf jeder Wanderung Gummistiefel tragen. Alles was ihr zum Thema Wandergummistiefel wissen müsst gibt es hier im großen Guide!
Gerade beim Fotografieren mögen wir es sehr in Bäche oder Seen zu steigen. Selbst im Sommer ist das nicht immer barfuß zu empfehlen. Mit Gummistiefeln sind eure Füße gegen alles was da so lauert geschützt und kalt wird euch dabei auch nicht mehr. Deshalb haben wir hier unsere Tipps welche die perfekten Outdoor Gummistiefel sind.
Kann man mit Gummistiefeln wandern?
Ihr ahnt es, hier gibt es kein eindeutiges Ja oder Nein. Gummistiefel haben gegenüber klassischen Wanderschuhen einige Nachteile, aber eben auch Vorteile. Es kommt vor allem auf euch, eure Gummistiefel und Wanderungen an. Eher einfache Touren bis sagen wir 15 Kilometer sind mit guten Wandergummistiefel gut machbar.
Das liegt unter anderem daran, dass auch gute Wandergummistiefel Eigenschaften wie eine gedämpfte Sohle mitbringen und dank moderner Kunststoffe als Gummi erstaunlich leicht ausfallen. Die meisten billigen Gummistiefel solltet ihr für so eine Wanderung aber lieber zu Hause lassen.
Hier ein Paar Vor- und Nachteile von Wandergummistiefeln gegenüber normalen Wanderstiefeln für euch im Überblick.
Vorteile von Wandergummistiefeln
- Wandergummistiefel sind zu 100% wasserdicht und bleiben es auch. Viele normale Wanderstiefel verlieren mit der Zeit ihre Dichtigkeit.
- Gummistiefel zum Wandern sind pflegeleicht. Es spielt eigentlich keine Rolle wie viel Wasser, Matsch und Dreck sie abbekommen. Nach einer kurzen Reinigung zu Hause sind sie wieder startklar.
- Ordentliche Gummistiefel könnt ihr auch im Alltag tragen wenn es regnet oder schneit. Auch für Festivals solltet ihr immer ein Paar im Schrank haben.
- Modelle mit hohem Schaft schützen eure Beine zuverlässiger gegen Wasser, Dreck und auch ganz gut gegen Dornen und Ähnliches.
- Wandergummistiefel lassen sich sehr schnell an- und ausziehen.
Nachteile von Wandergummistiefeln
- Gummistiefel sind nicht atmungsaktiv – im Gegensatz zu vielen Wanderstiefeln aus Leder oder Funktionsstoffen. Allerdings gibt es einige Modelle mit thermoregulierendem Futter die trotzdem, bis zu einem gewissen Grad für ein ordentliches Fußklima sorgen. Das hilft euch im Hochsommer aber auch nicht mehr viel.
- Stiefel aus Gummi sind nicht so gut an eure Füße anpassbar, da logischerweise keine Schnürung zum Einsatz kommen kann.
- Für wirklich anspruchsvolle Wanderungen mit schwierigen Auf- und Abstiegen oder Strecken mit 20 oder mehr Kilometern Distanz sind auch die besten Wandergummistiefel nicht geeignet.
- Richtig hochwertige klassische Wanderstiefel halten mehr aus als Gummistiefel
Ihr seht, es gibt klare Vorteile auf Seiten der Wandergummistiefel, aber auch klassische Wanderstiefel haben Argumente auf ihrer Seite. Je besser das Wetter desto eher gewinnen letztere, während Stiefel aus Gummi bei schlechten Wetterverhältnisse unschlagbar sind.
Was macht gute Wandergummistiefel aus?
Das kommt zunächst einmal auf die Art eurer Wanderung an. Es macht einen Unterschied ob ihr durch den bayrischen Wald oder entlang des Strands an der Ostseeküste wandert. Trotzdem haben beide Arten der Wanderung viel gemeinsam. Auch wenn die Anforderungen komplett unterschiedlich sind, so sind die Punkte auf die ihr achten müsst meist die gleichen. Hier findet ihr die wichtigsten Anforderungen an gute Wandergummistiefel im Überblick!
Profil der Sohle
Hier gibt es die größten Unterschiede was eure Art der Wanderung betrifft. Wenn ihr durch den nassen und matschigen Wald stiefelt braucht ihr ein Profil, dass sich mit jedem Schritt in den Boden gräbt und euch so perfekten Halt bietet. Ihr wollt auf einer Steigung nicht abrutschen. Deshalb bieten die meisten klassischen Wandergummistiefel ein grobes und sehr ausgefeiltes Profil, was für guten halt sorgt. Gleichzeitig spürt ihr durch diese Sohle in der Regel auch keine nervigen Steine mehr.
Wenn ihr eher am Strand unterwegs seid, wollt ihr genau das Gegenteil. Eure Wandergummistiefel sollen sich gerade nicht in den weichen Sandstrand graben, da das Gehen so schon anstrengend genug sein kann. Deshalb verfügen Gummistiefel die für die Küste gedacht sind in der Regel über ein sehr flaches und feines Profil. So geht ihr einfacher über den Sand hinweg. Gleichzeitig sorgt das Profil aber auch für gute Rutschfestigkeit auf nassem Holz und ähnlichen Untergründen.
Alternativ gibt es auch noch gute Allround Gummistiefel mit deren Profil ihr für Wald und Strand relativ gut gerüstet seid. Diese Wandergummistiefel bieten sich vor allem dann an, wenn euer Einsatzzweck nicht immer der selbe ist. Mal ein Wanderurlaub in den Bergen, mal an der Nordsee. Vielleicht tragt ihr die Gummistiefel dann auch gern mal in der Stadt. Dann seid ihr hier durchaus richtig, müsst euch aber im Klaren sein, dass ihr gerade in Extremsituationen klare Abstriche machen müsst.
Schafthöhe
Die Schafthöhe ist sicher Geschmackssache. Trotzdem verfügen die meisten Wandergummistiefel über einen hohen Schaft. Das bietet euch zum einen eine Schutzfunktion, wenn ihr zum Beispiel durch hohen Gras und Gestrüpp wandert. Gleichzeitig werdet ihr so auch nicht nass, denn am Meer kann euch sonst schnell mal eine Welle so hoch schwappen, dass das Wasser in die Stiefel läuft. Das gilt vor allem auch für das Durchqueren von flachen Bächen oder für die Wattwanderung. In beiden Fällen gilt aber immer Vorsicht!
Dämpfung
Für lange Wanderungen ist es natürlich enorm wichtig, dass eure Gummistiefel auch nach 10 oder mehr Kilometern noch bequem bleiben. Deshalb verfügen die besonders hochwertigen Wandergummistiefel über eine Dämpfung in der Ferse. Damit gehen sich die oft sehr schweren Stiefel deutlich angenehmer und bekommen so etwas angenehm weiches.
Das richtige Futter
Auch das Futter spielt eine große Rolle. Meist setzen die Hersteller über klassisches Polyester als Futter. Das reicht im Alltag auch völlig aus. Auf weiten Strecken und bei kalten Temperaturen kommt der Stoff aber an seine Grenzen. Für den Winter gibt es deshalb viele Wandergummistiefel wahlweise mit warmem Neoprenfutter, das eure Füße und Beine bei teils erheblichen Minusgraden noch angenehm warm hält. Ganz besonders spannend sind thermoregulierende Futter die bei Wärme kühlen und bei Kälte wärmen. Das funktioniert aus unserer Erfahrung heraus erstaunlich gut als Ganzjahresstiefel.
Robustheit
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Robustheit der Wandergummistiefel. Denn diese sind teil sehr hoher Belastung ausgesetzt. Das kommt natürlich von den weiten Strecken die ihr damit zurück legt, aber auch durch die Umgebung selbst. Es kommt beim Fotografieren im Wald nicht selten vor, dass es durch dorniges Gebüsch geht.
Lesetipp! Für Fotografen gibt es alle Infos hier: Gummistiefel für Fotografen – so findet ihr die Richtigen!
Auf schwierigem Gelände müssen die Gummistiefel zum Wandern aber auch eurem Fuß die nötige Stabilität bieten. Deshalb sollte der Fußbereich entsprechend verstärkt sein. Das restliche Gummi braucht eine gewisse Stärke, sollte aber auch geschmeidig bleiben um die nötige Bewegungsfreiheit zu garantieren. Ihr solltet in der Regel auf Naturkautschuk als Material achten. Einige Hersteller bieten aber auch spezielle Kunststoffe als Gummi die ebenfalls gute Eigenschaften zeigen.
Welche Gummistiefel solltet ihr zum Wandern nehmen?
Hier stelle ich euch die besten Gummistiefel zum Wandern vor. Dabei sind Modelle aus allen Preisklassen für Damen, Herren und Kinder. Die jeweiligen ausführlichen Tests mit allen Infos sind verlinkt. Zusätzlich verlinke ich euch direkt beim jeweiligen Modell, so weit verfügbar, die Stiefel zum einfachen Nachshoppen bei Amazon.
Lesetipp! Euer Urlaub geht doch nicht ins Wandergebiet? Mit diesem Guide findet ihr trotzdem die perfekten Gummistiefel: Die perfekten Gummistiefel für euren Urlaub
Die besten klassischen Wandergummistiefel
Aigle Parcours 2 Vario Outlast
Selbst Wanderungen von 20 km sind mit den richtigen Gummistiefeln kein Problem. Es gibt spezielle Wanderstiefel wie zum Beispiel von Aigle die Parcours 2 Vario . Diese geben dem Fuß den richtigen Halt und haben ein gut designtes Sohlenprofil, das euch in den meisten Situationen einen festen Stand garantiert.
Die Gummimischung ist auch sehr robust im Gegensatz zu vielen anderen Modellen, so dass auch schwierigeres Gelände gut zu bewältigen ist ohne, dass ihr Angst um die Gummistiefel haben müsst.
Es läuft sich in den für Männer und Frauen erhältlichen Wandergummistiefeln ein wenig wie in meinen Laufschuhen mit relativ weicher Dämpfung. Durch die ganzen genannten Features sind die Schuhe selbst relativ schwer. Ich habe mich selbst sehr schnell dran gewöhnt, ihr solltet aber wenn ihr ungeübte Wanderer seid daran denken, dass das erstmal zusätzlich auf die Beine gehen kann. Danach läuft es sich aber jederzeit wunderbar und das eben sogar das ganze Jahr hindurch!
Hier findet ihr den großen Praxistest: Aigle Parcours 2 Vario Outlast
Viking Trophy 4.0
Die Viking Trophy sind der Gewinner des Hasches Abenteuer Awards 2024 in der Kategorie „Die besten Wandergummistiefel 2024„!
Neben den weiter unten vorgestellten besonders leichten Wandergummistiefeln bietet euch Viking mit dem Modell Trophy 4.0 auch eine klassischere, richtig robuste Variante an. Hier ist dann auch der hohe Schaft der Outdoorstiefel aus dicken Naturkautschuk gefertigt. Dazu kommt natürlich die besonders griffige Sohle mit Dämpfung für die Ferse.
Das Ganze führt natürlich zum üblichen relativ hohen Gewicht. Wobei die Viking Trophy auch hier im Vergleich zu den Modellen anderer Hersteller noch ziemlich human ausfallen. Auch der Preis fällt mit knapp 120€ noch vergleichsweise niedrig aus. Dafür gibt es einen verstellbaren Schaft, der schlanken bis kräftigen Beinen den nötigen Platz bietet. Ich bin damit in Norwegen einige Touren gewandert und kam immer bequem ans Ziel. Meine Viking Trophy sind also richtig erprobt und halten das locker durch.