Insel Kaninchenwerder – Ort der Ruhe bei Schwerin

Die Insel Kaninchenwerder liegt im Schweriner See und ist nur 0,37 km² groß. Die relativ geringe Größe sollte euch aber nicht abschrecken. Denn ein Ausflug auf die Binnenseeinsel lohnt sich trotzdem. In diesem Bericht erfahrt ihr wieso. Wir möchten aber zunächst mit der Geschichte der Insel beginnen.

Die Geschichte von Kaninchenwerder

Fangen wir ganz vorne an. Die Insel ist wohl vor etwa 20.000 Jahren gemeinsam mit der Nachbarinsel Ziegelwerder entstanden. Der Boden besteht hauptsächlich aus Lockersedimenten wie Sand und Ton. Seit dem Jahr 1935 ist Kaninchenwerder bereits ein Naturschutzgebiet und seit 2005 zusätzlich Bestandteil des europäischen Vogelschutzgebiets Landschaftsschutzgebiet Schweriner Innensee und Ziegelaußensee.

Seit Entstehung der Insel wurde sie immer mal wieder von Jägern und Fischern bewohnt. Der Name kommt höchst wahrscheinlich daher, dass dort Kaninchen ausgesetzt wurden. Ein Werder ist eine Erhebung oder Insel.

Kaninchenwerder Ziegelei

Im Jahr 1561 wurde eine Ziegelei errichtet, diese wurde dann mit Unterbrechungen bis ins Jahr 1851 betrieben. Zwei Jahre später wurde die Produktionsstätte wieder abgerissen. Kurz nach der Einstellung wurde die erste Fährverbindung eingerichtet und 1874 kam ein Gasthof dazu. 1895 wurde der Aussichtsturm eröffnet der einen guten Blick auf Schwerin gewährleisten sollte.

Die Nutzung der Ziegelei führe dazu, dass Kaninchenwerder bis zum Ende des Betriebs praktisch Baum frei war. Danach begann die Wiederaufforstung. Es wurden 60 Baumarten angepflanzt, heute dominiert vor allem die Erle die Insel. Die Bäume werden von vielen Vögeln als Brutstätte genutzt. Mit Glück könnt ihr hier sogar Seeadler sehen.

In den 1970iger und 1980iger erreichte Kaninchenwerder mit jährlich mehr als 20.000 Besuchern seinen touristischen Höhepunkt. Leider geriet die schöne Insel nach der Wende schnell in Vergessenheit. Besuchen könnt ihr Kaninchenwerder aber natürlich heute noch. Wir erklären euch im folgenden Abschnitt wie.

Die Anfahrt zur Insel

Ihr erreicht Kaninchenwerder entweder mit den Linienschiffen der weißen Flotte oder mit eurem eigenen Boot. Zur Hauptsaison fahren die Linien- und Ausflugsschiffe drei Mal am Tag Kaninchenwerder an. Los geht es am einfachsten an der Hafenanlage neben dem Schweriner Wahrzeichen, dem Schloss. Wenn ihr abgesetzt wurdet dreht das Schiff weiter seine Runde durch die Schweriner Seen und kommt zwei Stunden später wieder am Anleger an.

Kaninchenwerder Hafen Anlegestelle

Der Spaß kostet pro Person und Richtung aktuell 9€. An Bord der Schiffe könnt ihr während der etwa 30 minütigen Überfahrt etwas Trinken oder kleine Snacks zu euch nehmen. Die Aussicht auf Schwerin und das Umland ist auch sehr schön. Zu den Sehenswürdigkeiten am Rand werden auch immer mal ein Paar Infos durchgegeben.

Alle Infos zur weißen Flotte Schwerin findet ihr hier: Offizielle Seite der weißen Flotte Schwerin

Wandern auf Kaninchenwerder

Die kleine Insel lädt zum Wandern oder Spazieren ein, je nachdem wie geübt ihr seid fällt die Umrundung in die eine oder andere Kategorie. Ihr könnt euch am Naturerlebnispfad mit seinen Stationen orientieren um nichts zu verpassen. Wie bei diesen Pfaden üblich versorgt euch jede Station mit netten Infos zur Geschichte und Beschaffenheit von Kaninchenwerder.

Ihr kommt mit eurem Boot oder dem Ausflugsschiff im Hafen an und erblickt sofort den oben bereits erwähnten Gasthof. Wer jetzt aber auf ein üppiges Mittagessen hofft wird enttäuscht. Der Hof steht seit einigen Jahren leer. Ihr müsst euch Proviant also selbst einpacken. Sowohl die Dame am Schalte für der Bootsticket als auch die Bootsleute selbst haben uns aber vorher auch gewarnt. „Auf Kaninchenwerder gibt es überhaupt nichts“, war die übereinstimmende Meinung.

Ganz unrecht hatten sie nicht, aber das war auch der Hauptgrund warum wir hin wollten. In Ruhe ein wenig die Natur genießen. Der Stadt entfliehen. Aber keine Sorge für die Kinder gibt es einen kleinen Spielplatz und entlang des Wanderweges sind für Pokemon Go Spieler Pokestops und Arenen vorhanden. So wird jeder zufrieden gestellt. Auch Baden ist durchaus möglich.

Kaninchenwerder Gasthof

Und noch etwas, da Kaninchenwerder heute ein echter Geheimtipp ist sind die Wege teilweise ziemlich zugewachsen. Ihr solltet also auch bei gutem Wetter zu Mindest eine lange Hose tragen. Wir mussten uns teilweise gegen Brennnesseln und Himbeersträucher erwehren. Für schlechtes Wetter empfehlen sich auch Gummistiefel, da der Boden schnell matschig wird.

Die perfekten Gummistiefel zum Wandern zeigen wir euch hier: Gummistiefel beim Wandern

Kaninchenwerder Le Chameau Vierzon Gummistiefel Wandern

Ihr werdet auf eurer Tour über die Insel immer wieder von schönen Ausblicken auf Schwerin und die umliegende Natur belohnt. Ihr kommt auch immer wieder gut ans Wasser um eure Füße abzukühlen, teilweise sieht an aber, dass der See sich die Insel wieder holt und lässt kleine Kliffs entstehen.

Kaninchenwerder Naturerlebnispfad

Haltet euch für eure Wanderung am besten an den Naturelebnispfad, dann verpasst ihr nichts und kommt nicht vom richtigen Weg ab. Ab und zu sind die Wege nur schlecht zu erkennen weil sie über eine Wiese oder ähnliches führen.

Kaninchenwerder echte Natur

Wie bereits erwähnt hat die Natur teilweise etwas von einem richtigen Urwald, so dicht ist die Vegetation hier. Das ist etwas was man im Schweriner Umfeld nur selten sieht. Deshalb sollte man auch als Schweriner einen Blick auf die Insel riskieren.

Kaninchenwerder Turm

Ein großes Highlight für uns war der auf dem Weg liegende Aussichtsturm. Wen man darauf zu läuft hat er etwas mystisches. Denn wie oben geschrieben ist der Wald so dicht, dass ihr schon fast davor steht bevor ihr ihn richtig sehen könnt. Als wir dort waren, war er aber leider abgeschlossen, so dass wir ihn leider nicht erklimmen konnten. Die Sicht ist an einem schönen Tag sicher ganz wundervoll!

Damit haben wir euch einen Eindruck von der Insel Kaninchenwerder gegeben und hoffen dass ihr euch diesen Geheimtipp nicht entgehen lasst wenn ihr in der Nähe seid. Es gilt wie in Naturschutzgebieten immer, passt auf die Natur auf, werft keinen Müll in den Wald. Denn dieses idyllische Fleckchen Erde muss in seiner vollen Pracht erhalten bleiben.

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