Reise nach Tokio – lohnt sich das? Teil 1
Wir haben zwei wunderschöne, aber mitunter auch anstrengende Wochen in Japans Hauptstadt und der größten Stadt der Welt Tokio verbracht. Hier teilen wir mit euch was wir erlebt haben und geben euch wertvolle Tipps zur optimalen Vorbereitung!
Aufgrund der Länge des Tokio Reiseberichts müssen wir diesen in drei Teile aufteilen. Alles auf einmal wäre mit weit über 10.000 Wörter zu unübersichtlich. Dies ist der erste Teil, der euch auf eure eigene Reise vorbereiten soll und ein Paar allgemeine Themen bespricht. Auch wenn ihr selbst nicht nach Tokio reisen wollt bietet dieser Teil interessante Einblicke.
Teil 2 und Teil 3 gehen dann auf die einzelnen Viertel von Tokio und unsere Erlebnisse dort ein. Diese folgen bald und werden dann auch hier verlinkt!
Hier geht es auch schon direkt zu Teil 2: Tokio – unsere große Reise nach Japan – Teil 2
Und hier ist der dritte Teil mit den restlichen Vierteln: Tokio – unsere große Reise nach Japan – Teil 3
In unserem nerdyhasche Artikel gehen wir bald stärker auf die Nerdthemen ein. Denn Tokio ist genau dafür ein wahres Paradies!
Tokio Reise – allgemeine Dinge
Bevor ich auf diverse allgemeine Themen mit Fokus auf die richtige Vorbereitung eurer Tokio Reise, hier ein ganz wichtiger Hinweis vorab. Wir haben den Urlaub grundlegend vor allem mit dem Lonely Planet Tokyo Reiseführer geplant.
Dieser englische Reiseführer geht die wichtigsten Viertel der Stadt durch zeigt euch viele Sehenswürdigkeiten und tolle Gelegenheiten zum Essen und Trinken. Das solltet auch ihr als Basis nutzen um die Reise strukturiert zu planen.
Hier könnt ihr den Reiseführer bei Amazon shoppen: Lonely Planet Tokyo (Dies ist ein Amazon Afiliate Link*)
Unser Reisebericht ist übrigens nach Struktur des Lonely Planet Reiseführers hier aufgebaut. Das erleichtert euch beides Zusammenzubringen und ergibt auch generell einfach so Sinn, weil wir mit dieser Struktur gearbeitet haben.
Für wen lohnt sich die Reise nicht?
Auch wenn wir absolute Tokio Fans sind lohnt es sich nicht automatisch für jeden dort, wie wir, zwei Wochen zu verbringen. Das hat mehrere Gründe.
Denn ihr verbringt eure Zeit nicht nur in irgendeiner Stadt, sondern in der weltweit größten Stadt. Das heißt, egal wo ihr seid, ihr seid immer in dieser Stadt. Es gibt zwar schöne große Parks, aber das ist nicht das selbe wie die freie Natur.
Gerade im Sommer ist Tokio super heiß. Wir hatten keinen Tag unter 30 Grad. In der Regel bewegten wir uns um die 35 Grad Temperatur und das meistens mit etwa 70% Luftfeuchtigkeit. Das ist sehr anstrengend.
Tokio hat wahnsinnig viel zu bieten, dafür solltet ihr euch aber auch für die Japanische (Pop)Kultur interessieren. Das ist eine Stadt die nicht auf Touristen wartet. Zwar kommt man mit etwas Vorbereitung gut zurecht, aber es wird euch auch nicht leicht gemacht. Ihr müsst diese Herausforderung annehmen und euch Tokio aktiv erarbeiten.
Ihr solltet außerdem etwas mit asiatischem Essen anfangen können. Sonst werdet ihr es dort sehr schwer haben.
Ihr könnt kein Englisch und wollt kein Smartphone? Dann werdet ihr es richtig schwer haben in Tokio zurecht zu kommen.
Die richtige Vorbereitung
Tokio bietet einige Herausforderungen, die gemeistert werden wollen. Je nachdem wie Reiseerfahren seid sind diese Tipps euch mehr oder weniger bekannt. Für uns war es die erste Reise in ein Land außerhalb von Europa. Da half die insgesamt monatelange Vorbereitung enorm.
Diese Tipps sollen euch auf das vorbereiten was euch erwartet und anhand unserer eigenen Erfahrungen aufzeigen, was ihr am besten bereits vor eurer Reise erledigt. Wir waren zum ersten Mal in Tokio und wollen uns auch gar nicht als Experten darstellen. Wir kamen aber sehr gut durch unseren Urlaub und denken, dass unser Vorgehen hilfreich sein kann für euch.
Bevor ich hier ins Detail gehe, möchte ich euch noch auf eine Webseite hinweisen, die nahezu jede Frage rund um Japan und Tokio beantwortet die ihr euch vorstellen könnt. Die wundervolle Seite von Wanderweib hat uns immer wieder geholfen und geht wesentlich tiefer als unser Reisebericht hier. Wenn ihr also weiterführende Infos von jemandem sucht, der dort lebt schaut bei Wanderweib vorbei!
Hier geht es zur Wanderweib Webseite mit jede Menge Infos: Wanderweib – Japanreise Webseite
Die Sprache
Eine der größten Herausforderungen in Tokio ist die Sprache. Denn in Japan wird japanisch gesprochen. Soweit kein Wunder, aber während ihr in den meisten Ländern mit Englisch gut durchkommt, beschränken sich die Englischkenntnisse der Japaner sehr häufig auf das absolute Minimum. Das ist wirklich kein Klischee.
Ihr solltet selbst Englisch sprechen, denn das ist trotzdem in der Regel die einzige Möglichkeit der Verständigung und die absoluten Basics klappen hier normalerweise schon irgendwie in der direkten Kommunikation mit den Locals.
Dazu kommt, dass ihr Englisch für alles weitere braucht. Alles was nicht japanisch ist, ist englisch. Das gilt vor allem für Schilder in Bahnhöfen zur Orientierung. Aber auch alles weitere ist, wenn übersetzt in der Weltsprache gehalten.
Das einzige Mal, dass uns Deutsch über den Weg gelaufen ist, war am 7eleven Bankautomaten. Dort könnt ihr Deutsch als Sprache einstellen.
Sim Karte und Smartphone
Wir empfehlen euch, euch vorab eine SIM Karte für euer Smartphone zu organisieren. Damit ist euer Leben in Tokio so viel einfacher. Google Maps und der Google Übersetzer waren bei uns im Dauereinsatz.
Wir haben vorab zwei SIM Karten bei Japan Rail Pass by Japan Experience bestellt. Dort wählt ihr eine Gültigkeitsdauer von 8, 16 oder 31 Tage aus. Für unsere 2 Wochen haben wir uns also für 16 Tage entschieden und pro Karte 31€ bezahlt. Das geht vor Ort sicher etwas billiger, aber dafür war der Aufwand halt gegen 0 und wir konnten am Flughafen als wir auf unser Gepäck gewartet haben direkt los legen.
Hier der Link zur SIM Karte: SIM Karte für euren Japanurlaub
Generell kann eine Powerbank auch nicht schaden. Je nachdem wie frisch euer Smartphone ist braucht ihr sie nicht unbedingt, aber besser haben als brauchen. Die Powerbank war auch praktisch, weil es recht wenig Steckdosen im Hotel gab. Außerdem lassen sich auch viele andere Geräte wie eine Kamera damit unterwegs laden.
Hier könnt ihr unsere Powerbank bei Amazon shoppen: Anker Powerbank 325 (Dies ist ein Amazon Afiliate Link*)
Bahnkarte
In Japan funktioniert das Bahnfahren etwas anders als bei uns. Ohne gültiges Ticket kommt ihr nicht zu eurer Bahn. Ihr könnt also jedes Mal ein Ticket kaufen wenn ihr von A nach B fahrt, und das wird aufgrund der Entfernungen regelmäßig passieren, oder ihr holt euch eine der aufladbaren Bahnkarten.
Das sind im Raum Tokio vor allem die Suica Karte und die Pasmo Karte. Das sind Prepaidkarte auf die ihr vorab euren Wunschbetrag aufladet und dann nur noch ans entsprechende Terminal haltet um zu den Bahnen zu kommen. Am Ende eurer Fahrt checkt ihr damit wieder aus, was dazu führt, dass der zu zahlende Betrag abgebucht wird.
Hier der Link zur Suica Karte: Suica Karte
Aufladen könnt ihr diese Karte an Terminals aller Bahnstationen oder in den ganzen Märkten wie 7eleven und Co. Generell ist das Fahren mit den Linien, im Vergleich zu den absurd teuren ÖPNV Tarifen in Deutschland (vor dem 49€ Ticket), deutlich günstiger.
Hotel
Die Wahl des passenden Hotels ist bei einer so großen Reise besonders wichtig. Auch wenn wir da hauptsächlich zum Schlafen sind, ist das unsere Basis in der wir uns wohl fühlen wollen. Das ist aber natürlich hoch individuell.
Es gilt, dass Platz in Tokio rar und damit teuer ist. Das bedeutet, dass Hotelzimmer generell kleiner ausfallen als in vielen anderen Städten. Gerade günstigere Hotels bieten nicht besonders viel Platz.
Das war einer der Gründe, weshalb wir diesmal relativ tief in die Tasche gegriffen haben. Sonst versuchen wir (in der Hauptsaison) zwischen 100€ und 150€ die Nacht zu bleiben. Das war hier für unsere persönliche Traumreise nicht haltbar.
Bevor wir zum konkreten Hotel kommen noch ein Paar Worte zum Standort. Auch hier gibt es nicht die eine richtige Lösung. Wir haben uns aber für ein Hotel direkt am Hauptbahnhof entschieden. Von hier war die Anbindung in alle Richtungen sehr angenehm und einige zentrale Orte wie Ginza und Akihabara sogar fußläufig erreichbar.
Was wir vorher nicht auf dem Schirm hatten, am Ende aber ein Glückgriff war, war dass der Hauptbahnhof und seine Umgebung super viele Möglichkeiten relativ schnell, günstig und gut essen zu gehen. Dazu aber später mehr.
Kommen wir also zu unserem Hotel. Wir blieben zwei Wochen im Hotel Metropolitan Tokyo Marunouchi. Wie bereits erwähnt liegt das Hotel im 1. Stock und höher des Sapia Towers am Tokyo Station und damit super zentral.
Hier gibt es alle Infos zum Hotel bei Booking.com: Hotel Metropolitan Tokyo Marunouchi – Booking.com
Es handelt sich dabei um ein 4 Sterne Hotel. Allerdings um das mit Abstand Beste, das wir bisher auf der Welt gebucht haben. Die Räumlichkeiten wirkten modern und luxuriös, ohne dabei kitschig zu sein. Die Mitarbeiter waren unglaublich freundlich, zuvorkommend und kompetent.
Auch unser Zimmer war ein echter Traum. Oben seht ihr auf dem Bild unsere Aussicht. Wir hatten extra ein Zimmer mit Eckfenster gebucht um die perfekte Aussicht genießen zu können. Die Raumgröße ist typisch für Tokyo nicht riesig, aber groß genug für ein Paar. Das Bett hatte eine sehr schöne Größe und war super bequem.
Zur Ausstattung gehörte die übliche moderne High Tech Toilette und auch eine Badewanne, die ebenfalls mit wahnsinnigem Ausblick auf die Stadt punkten konnte. Sonst gab es einen riesigen Fernseher mit Smart TV Funktion! Im Ausland ist das aber fast Standard, nur in Deutschland bietet das selbst in höheren Preisregionen kaum ein Hotel.
Dazu kam noch, dass wir jeden Tag 4 Flaschen Wasser kostenlos bekamen. Auch das ist ein Service, den es so in Deutschland niemals geben würde. Auf der Etage gab es dann noch einen Automaten mit normalen Straßenpreisen, statt 6€ für einen halben Liter Wasser wie in deutschen Hotels.
Da es im direkten Umfeld aber auch zahlreiche Läden mit 24/7 Öffnungszeit gab, fehlte es eh an nichts. Aufgrund der Hitze nutzten wir die Reinigung des Hotels, die mit knapp 3€ pro T-Shirt bei Abholung und Bringen durch das Hotelpersonal erstaunlich günstig ausfiel.
Und zum Schluss noch der Hinweis, das ist kein Mega teures Luxushotel. Wir waren mit etwa 250€ die Nacht in einer der teuersten Städte der Welt für einen Sommerurlaub in einem absolut akzeptablen Preisbereich. Das zahlt man hier an der Ostsee für jedes einigermaßen brauchbare Hotel zu dieser Saison.
Tickets
Zwar wussten wir von einigen Sehenswürdigkeiten, dass Tickets heiß begehrt sind und vorab gekauft werden müssen, aber was uns erwartete war teilweise schon wild.
Eigentlich ist der Tipp hier relativ einfach, sichert euch alle Tickets, so fern vorab möglich, so früh es geht!
Krassestes Beispiel ist das Ghibli Museum. Tickets sind ausschließlich Online verfügbar und das immer an einem bestimmten Stichtag für den folgenden Monat. Beim ersten Mal für den Juli war nach sechs Stunden der komplette Monat ausverkauft. Beim zweiten Versuch für den August bin ich um 4 Uhr Morgens aufgestanden und ging trotzdem leer aus, weil alle Tage an denen wir konnten weg waren.
Weiteres Beispiel war das Pokémon Café. Wir haben zu keiner Sekunde dran gedacht vorab zu reservieren. Als wir ankamen waren die kompletten zwei Wochen ausgebucht.
Deshalb reserviert feste Tage für die Dinge, die ihr unbedingt sehen möchtet und bucht diese so früh wie möglich. Sonst ist die Chance, dass ihr leer ausgeht recht hoch!
Essen und Trinken
Ihr könnt in Tokio unglaublich gut essen und das oft zu erstaunlich günstigen Preisen. Wir waren immer wieder erstaunt von den niedrigen Preisen, bei gleichzeitig leckerem Essen. Aber nicht nur das Essen selbst ist günstig. Ihr bekommt eigentlich in jedem Restaurant Wasser oder Tee kostenlos. Hier in Deutschland zahlt ihr oft allein für ein Glas Wasser 3,50€.
In Tokio geht man generell viel Essen und zwar ins Restaurant. Da es gesellschaftlich geächtet ist im Gehen zu essen gibt es recht wenig Take Away Essen. Ihr solltet also Zeit für Restaurantbesuche einplanen. Wartezeiten sind dabei eher normal. Ihr kommt zu eurem Restaurant und stellt euch in der Schlange an. Das ist ziemlich normal.
Euer Glück dabei, Japaner essen sehr schnell. Gerade in der Mittagszeit sind auch längere Schlangen relativ zügig abgebaut. Wir mussten aber zum Beispiel auch mal fast eineinhalb Stunden warten bis wir ins Sushi Restaurant kamen. Trotzdem konnten wir auch oft genug ohne Warten ins Restaurant.
Das Bestellen ging meist problemlos, weil Speisekarten oft in Englisch verfügbar waren. Sonst half der Google Übersetzer ziemlich zuverlässig weiter. Sehr angenehm waren auch die Läden in denen wir einen QR Code scannen mussten und dann per Smartphone bestellten.
Ihr findet dabei auch immer wieder Läden bei denen es normal is sich mehrmals nachzubestellen. Es gibt also kleine günstige Portionen und ihr futtert euch durch die Karte. Am Ende bezahlt ihr dann alles und geht mit vollem Magen eures Weges.
Bei der riesigen Hitze waren auch die fürs japanische Stadtbild typischen Getränkeautomaten mehr als angenehm. Auch hier waren die Preise erstaunlich moderat. Je nach Standort und Marke kostet so ein Wasser dort auch mal nur 70 bis 80 Cent. Dazu ist es schön kalt.
Mode in Tokio
Tokio ist auch eine wahre Modestadt. Man sieht selten auf der Welt so viele gut gekleidete Menschen. Gleichzeitig existiert in der japanischen Hauptstadt eine ganz eigene Modewelt mit eigenen Trends die komplett losgelöst von unserer westlichen Mode funktioniert.
Da die Japaner kleiner sind als wir und im Schnitt auch schlanker gibt es bei den Größen natürlich einige Unterschiede. Das macht Tokio zu einem Paradies für Damen mit Petite Größen. Trotzdem gab es auch erstaunlich viel Kleidung für „größere“ Menschen.
Je nach Viertel findet ihr alle Preisklassen und Modestile. Das Shoppen macht richtig Spaß, da ihr nicht wie in deutschen Städten nur die üblichen Ketten findet. Die gibt es in Tokio zwar auch, aber eben noch viel viel mehr, so dass eine unglaubliche Auswahl entsteht. Das zeigt sich dann auch auf der Straße bei den Trägerinnen und Trägern.
Was kostet ein Tokio Urlaub?
Diese Frage richtet sich natürlich nach eurem Budget. Die größten Posten sind wahrscheinlich auch für euch der Flug und das Hotel. In unserem Fall wurden pro Flug etwa 800€ fällig. Also 1600€ für hin- und Rückflug. Wir hatten Direktflüge ab Frankfurt gebucht.
Hotels gehen im aller billigsten Fall so bei 60€ die Nacht los, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Unser Hotel lag bei etwa 250€ die Nacht.
Beim Essen und Trinken hatten wir ja schon geklärt, dass ihr erstaunlich günstig weg kommt.
Auch die Sehenswürdigkeiten waren alle nicht wahnsinnig teuer. Unsere Suica Karten haben wir mit jeweils etwa 60€ belastet zum Bahnfahren.
In Teil 2 starten wir mit unseren Eindrücken und Erfahrungen mit den unterschiedlichen Vierteln von Tokio. Hier geht es auch schon direkt zu Teil 2: Tokio – unsere große Reise nach Japan – Teil 2
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