Bergen – unser Urlaub in Norwegen

Unser Sommerurlaub 2022 führte uns wieder nach Norwegen. Nachdem die letzten Jahre ja kein großes Reisen möglich war, musste ein echtes Highlight her. Wir entschieden uns für wundervolle Natur und damit für Norwegens zweit größte Stadt Bergen! Hier im Artikel erfahrt ihr was wir alles in unserem Bergen Urlaub erlebt haben!

Bergen – das Wichtigste in aller Kürze

  • Bergen ist deutlich kühler als Deutschland, wer klassischen Sommerurlaub in der Hitze sucht, ist hier falsch.
  • Das Wetter ist sehr wechselhaft, das heißt ihr solltet immer mit Regen rechnen.
  • Bergen als Stadt ist, wie ganz Norwegen, sehr teuer. Für Essen, Trinken, Eintrittspreise und vieles mehr müsst ihr mit den zwei- bis dreifachen Preisen rechnen.
  • Die Stadt erinnert an eine Mischung aus Lübeck und Heidelberg.
  • Nahezu jeder Mensch in der Stadt spricht mindestens sehr gut Englisch.
  • Eine Kreditkarte ist Pflicht, da Bargeld nicht überall akzeptiert wird und EC Karten eh nicht.

Bergen – allgemeine Infos

Bergen ist wirklich eine ganz besondere Stadt, da sie direkt am Meer liegt und trotzdem von Hügeln und Bergen umgeben ist. Man nennt Bergen deshalb auch die Stadt der 7 Hügel. Das bedeutet, ihr bekommt hier neben einer modernen Stadt jede Menge Natur pur.

Die Stadt hat knapp 265.000 Einwohner und ist damit recht überschaubar. Bergen liegt in der Provinz Vestland und ist auch deren Verwaltungssitz. Der Hafen spielt für die Stadt historisch eine große Rolle, ist aber auch in der Gegenwart einer der meist genutzten Europas. Hier starten zum Beispiel die Schiffe der Hurtigruten.

Bergen Gassen

Ein weiterer Titel den Bergen für sich verbuchen kann ist die regenreichste Stadt Norwegens zu sein und weil das noch nicht genug ist gilt sie auch direkt als die regenreichste Stadt Europas. Gummistiefel und Regenjacke können hier also ganzjährig im Gepäck nicht schaden.

Das Klima ist generell mild. Im Sommer im Vergleich zu Deutschland aber meist deutlich kühler. Die Temperaturen klettern selten auf 25 Grad und Sommertage unter 20 Grad sind üblich. Dafür ist es im Winter sogar eher ein wenig wärmer als bei uns. Das hängt mit der Lage an Norwegens Westküste zusammen.

Streetart Bergen

Bevor wir dann zu den Details unseres Bergen Urlaubs kommen hier noch ein ganz klein wenig Geschichte. Bergen wurde bereits im Jahr 1070 gegründet. 1360 eröffnete ein Hansekontor in der Hafenstadt. Bergen war allerdings nie gleichberechtigte Hansestadt.

Tätigkeiten in Bergen

Im folgenden Abschnitt nehmen wir euch hautnah mit auf unser Abenteuer Bergen. Denn wir haben einige wirkliche Highlights erlebt. Bergen bietet euch wirklich vielseitige Möglichkeiten. Egal ob alleine, als paar oder mit der ganzen Familie. Wir haben für unsere Woche Bergen ein buntes Programm zusammengestellt, das uns jeden Tag Abwechslung bot, trotzdem nie stressig war.

1. Tag – Ankunft

Nachdem wir bequem und entspannt von Lübeck direkt nach Bergen geflogen sind, entschieden wir uns dafür nicht den teuren Flybussen, sondern die klassische Straßenbahn in die Innenstadt zu nehmen. Das klappte wunderbar und war dank Wochenticket für den ÖPNV in Bergen richtig günstig.

Nachdem wir unser Hotel für die erste Nacht bezogen hatten, das wir euch weiter im entsprechenden Abschnitt vorgestellt haben, ging es erst Mal ans Erkunden der Stadt. Sich einen groben Überblick verschaffen, wo alles wichtige für die kommende Woche zu finden ist.

Bergen Hafen Regen

Bei bewölkten 16 Grad Ende Juli ging es dann durch die Innenstadt runter zum Hafen, wo wir uns zunächst den Fischmarkt anschauten. Hier wirkte alles sehr touristisch und die Preise für Fisch und alles was dort sonst so angeboten wird sind mehr als grenzwertig. Selbst für die gesalzenen norwegischen Preise. Die Hafengegend ist trotzdem sehr schön anzusehen.

Von dort gingen wir weiter zur Bergen Festung, die man mal mitnehmen kann, wenn man gerade in der Nähe ist. Der Außenbereich innerhalb der Festungsmauern ist kostenlos zu besichtigen. Es gibt mehrere Innenräume die ihr euch zusätzlich anschauen könnt. Diese kosten aber Eintritt. Darauf haben wir verzichtet.

Bergen Urlaubsbericht Reise Titelbild

Nach der Festung ging es wieder zurück in Richtung Hafen. Dabei warfen wir einen ersten Blick auf das Hanseviertel Bryggen. Dort gibt es in der ersten Reihe einige der typischen Tourishops, bei denen ihr allen möglichen Kitsch bekommt. Das sorgte bei uns fälschlicherweise dafür, dass wir die typischen Gebäude und diversen Shops dort als Tourifalle einordneten. Es lohnt sich aber genauer hinzuschauen, denn hier findet ihr einiges wirklich schöne Läden kleiner lokaler Künstler. Hier lohnt es sich wenigstens mal sich um zu schauen, auch wenn ihr nichts kaufen möchtet.

2. Tag – Fløyen

Tag 2 in Bergen begann für uns mit der Suche nach Frühstück. Da Norweger anscheinend wenig mit der deutschen Frühstückskultur gemein haben ist das nicht immer einfach. Das war jedenfalls in Oslo unser Eindruck. In Bergen findet ihr aber eine ganze Reihe an durchaus guten Bäckern. So deckten wir uns im Zentrum beim kleinen Bäcker Lie Nielsen ein.

Als Highlight des Tages stand die Erkundung des knapp 400m hohen Fløyen auf dem Plan. Der Haken an der Sache war allerdings das Wetter. Bei sportlichen 11 Grad und 100% Regenwahrscheinlichkeit schnappten wir unsere Gummistiefel und Regenjacken und zogen los.

Fløibanen

Los ging unser Ausflug mit der Fløibanen. Hierbei handelt es sich um die beliebte Bergbahn, die euch ganz mühelos auf den Berg und wieder runter bringt. Bei gutem Wetter steht ihr hier spätestens ab der Mittagszeit ewig an. Dann heißt es früh da sein, bevor die Tourimassen aufstehen. Sonst bleibt euch noch der Weg zu Fuß, dazu aber mehr bei unserem Abstieg vom Fløyen.

Die Fahrt mit der Bergbahn ist nicht lange, aber schon ein Highlight. Wer allerdings zum Beispiel bereits die Heidelberger Bergbahn kennt wird hier nicht mehr staunen. Oben angekommen sahen wir dann erst Mal nichts. Aufgrund des Wetters lag der obere Teil des Fløyen komplett in den Wolken. Das erklärte auch relativ schnell, warum an der Bergbahnstation nichts los war.

Fløyen Ausblick

Wir fuhren hier aber eigentlich auch gar nicht primär wegen der tollen Aussicht hoch, sondern wollten ein wenig wandern. Hier können wir euch sagen, dass die Gegend zwar sicher auch bei schönem Wetter toll anzusehen ist, aber bei Nebel und Regen eine wirklich magische Wirkung entfaltet!

Fløyen Wald

Von der Station aus könnt ihr ganz bequem drauf los wandern und verschiedene Wege in Angriff nehmen, von kurz und gemütlich bis hin zur Wanderung über mehrere Berge. Oben findet ihr natürlich auch Verpflegung und Toiletten. Wir entschieden uns erst Mal für den ausgeschriebenen Rundweg der direkt in den Wald hinein führt.

Fløyen Granbakken See

Bereits nach wenigen Minuten gelangt ihr zum See Skomakerdiket der ganz ruhig da liegt. Hier könnt ihr die mystische Natur von Norwegen zum ersten Mal hautnah erleben und spüren. Der kleine See lässt sich umrunden und bietet auf der gegenüberliegenden Seite ein sehr schönes kleines Café. Auf dem Foto oben ist es nur zu erahnen.

Bergen Ausblick Regen

Danach machten wir uns dann an den Abstieg vom Fløyen. Auch hier habt ihr mehrere Möglichkeiten wie ihr den Abstieg angeht. Wir entschieden uns spontan für eine schmale befestigte Straße, weil es mittlerweile richtig schüttete. Nach einer Weile befanden wir uns dann unter der Wolkendecke und konnten doch noch einen Blick auf die unten liegende Stadt erhaschen.

Bergen Fjellveien Geheimtipp

Ganz wichtig war uns noch einen ziemlichen Geheimtipp auf dem Weg nach unten mitzunehmen. Dabei handelt es sich um den Fjellveien, was so viel wie Bergweg bedeutet. Hier hält theoretisch auch die Bergbahn an einer Zwischenstation. Das tut sie aber nur einmal pro Stunde. Der Fjellveien führt euch entlang des Bergs und bietet fast dauerhaft einen wunderschönen Blick auf Bergen. Am Ende biegt ihr dann wieder in die Altstadt nach unten.

Unser Essen

Zum Mittagessen suchten wir dann ein kleines Kaffee in Bryggen auf. Dort gab es für uns leckere belegte Brötchen und natürlich Kaffee um uns von dem ganzen Regen und der Kälte aufzuwärmen. Trotzdem war das eigentlich schlechte Wetter ein glücklicher Zufall, denn so strahlten die Farben des Waldes ganz besonders intensiv!

Nachdem wir vom Hotel in unsere Airbnb Wohnung umgezogen waren gönnten wir uns in der Innenstadt ein Abendessen bei Daily Pot. Dort bekommt ihr relativ günstig regelmäßig wechselnde Suppen und Eintöpfe. Eine Portion liegt hier bei umgerechnet etwa 15€. Im Daily Pot ist aber wenig Platz, ihr solltet schon möglichst am Vortag euren Tisch reservieren!

Hier gibt es alle Infos zum Daily Pot: Daily Pot Webseite

3. Tag –  Museen – VilVite – Bergen Science Center und Gamle Bergen Freilichtmuseum

Für unseren dritten Tag nahmen wir uns ein wenig Kultur vor. Wir wollten zwei Museen besuchen. Da wir aber keine Lust auf die klassischen Kunstmuseen hatten suchten wir uns extra besondere Einrichtungen aus. Davon bietet euch Bergen nämlich einige.

VilVite – Bergen Science Center

Den Anfang machte hier das VilVite – Bergen Science Center. Hier lernt ihr mit Hilfe vieler kleiner Experimente einige spannende Phänomene aus Bereichen wie der Physik kennen, aber auch einiges über unsere Umwelt. Das ist alles wunderbar interaktiv gestaltet. Hier solltet ihr aber auf jeden Fall ordentlich Englisch können, auch wenn sich die meisten Experimente von selbst erklären. So ist der Lerneffekt größer. Das ist natürlich auch vor allem für Kinder ein echtes Highlight, machte aber auch uns zwei Erwachsenen richtig Spaß.

VilVite - Bergen Science Center

Hier gibt es alle Infos zum VilVite – Bergen Science Center: VilVite Sience Center Webseite

Gamle Bergen Freilichtmuseum

Gamle Bergen Freilichtmuseum

Unser zweites Museum des Tages nennt sich Gamle Bergen, was übersetzt Altes Bergen bedeutet und den Nagel auf den Kopf trifft. Es handelt sich hierbei um ein Freilichtmuseum, für das historische Gebäude die aus der Stadt weichen mussten abgebaut und hier wieder aufgebaut wurden.

Gamle Bergen Aussicht

Auch wenn Bergen noch heute viele tolle alte Gebäude bietet ist hier im Gamle Bergen ein ganz besonderes Idyll entstanden. Viele der Häuser können besichtigt werden und sind historisch eingerichtet. So bekommt ihr viel vom alten Bergen mit. Besonders lebendig wird das Freilichtmuseum dadurch, dass hier Schauspieler in historischen Kostümen in passende Rollen schlüpfen und dort ihrem „Alltag“ nachgehen.

Hier gibt es alle Infos zum Gamle Bergen: Gamle Bergen Webseite

Beffen Fähre

Beffen Fähre Bergen Hafen

Ein weiterer echter Geheimtipp bringt euch auf ganz besondere Art zum Gamle Bergen oder wieder zurück in die Innenstadt. Die kleine Beffen Fähre kann nur 12 Passagiere aufnehmen, bietet dafür einen ganz besonderen Charme. Hier erlebt ihr Bergen vom Wasser aus und das sieht richtig gut aus!

Hier gibt es alle Infos zur Beffen Fähre: Beffen Fähre

Unser Essen

Vegan Vacation Bergen Restaurant

Abendessen gab es heute für uns nur wenige Meter von der Wohnung entfernt im Vegan Vacation. Wie der Name bereits verrät waren wir also vegan essen. Hier gibt es neben sehr leckeren veganen Burgern einige weitere tolle Gerichte wie ein veganes Risotto. Die Preise gehen noch, sind aber natürlich kein Schnäppchen.

Hier gibt es alle Infos zum Vegan Vacation: Das Restaurant hat leider dauerhaft geschlossen

4. Tag – Fjordfahrt von Bergen nach Mostraumen

Jetzt haben wir die wunderschöne Landschaft einige Tag vom Land aus bestaunen dürfen. Da bietet es sich ja förmlich an das Ganze auch direkt vom Wasser aus zu erleben. Von Bergen aus bekommt ihr zahlreiche Möglichkeiten Fjordtouren in Angriff zu nehmen.

Wir haben uns für die etwa 3 stündige Fahrt von Bergen nach Mostraumen entschieden. Ein Landgang war hier nicht dabei, aber das fanden wir auch nicht weiter schlimm. Die Tour bestreitet ihr mit einer schnittigen ziemlich flotten Fähre. Mit dabei sind noch viele weitere Teilnehmer, es war aber nicht überfüllt.

Ihr könnt zwischen Innenbereich und Außenbereich wechseln. Draußen war es aber bei voller Fahrt gut windig und natürlich auch frisch. Dafür hatten wir an diesem Tag richtig schönen Sonnenschein!

Fjordtour Bergen Mostraumen

Das Spektakel lohnt sich auf jeden Fall, denn hier bekommt ihr bereits ab Bergen richtig schöne Fjordlandschaften zu sehen. Vor allem immer dann wenn sich der Fjord verengt und die hohen Berge links und rechts von euch aufragen. Hin und wieder gibt es auch einen Wasserfall an der Seite zu sehen, was uns ja auch immer sehr gefällt. Aber auch die vielen kleinen Hütten in den Bergen und am Wasser sehen klasse aus.

Mostraumen Fjord

Wenn ihr bei Mostraumen an kommt bringt euch die Fähre besonders nah an den dortigen breiten Wasserfall, so dass ihr nicht nur einen tollen Blick bekommt, sondern das kühle Wasser direkt spüren könnt!

Hier gibt es alle Infos zur Fjordtour: Fjordtour Bergen Mostraumen

Kunstladen Bryggen

Zurück in Bergen gingen wir dann ein wenig auf Shoppingtour. Allerdings ist Norwegens zweitgrößte Stadt kein wirkliches Shoppingparadies. Versteht uns nicht falsch, ihr könnt durchaus eine erfolgreiche Shoppingtour starten, es gibt zahlreiche große und kleine Geschäfte. Wir wurden allerdings nur in Bryggen in einem der kleinen Künstlerläden fündig und im Nerdladen Outland, den wir bereits aus Oslo kannten.

Unser Essen

Unsere Shoppingtour brachte uns aber in ein Einkaufszentrum, wo wir spontan einen größeren Sushiladen fanden, der uns direkt ansprach. Auch wenn Sabrura Sushi „nur“ 4,0 Bewertung bei Google hatte, war das Essen wirklich lecker und im Vergleich zu besserem deutschen Sushi auch gar nicht so teuer.

Hier gibt es alle Infos zum Sabrura Sushi: Sabrura Sushi Webseite

5. Tag – Ausflug Kirche Fantoft und Aquarium

Stabskirche Fantoft

Der Freitag und damit der fünfte Tag führte uns zunächst ein wenig raus aus dem Zentrum. Denn wir wollten uns unbedingt eine traditionelle norwegische Holzkirche anschauen. Die Stabskirche Fantoft ist ein Nachbau einer Stabskirche aus dem Örtchen Fotun. Eigentlich war es die echte Kirche aus Fotun, die aufgrund eines Gesetzes von 1851 zu klein war und abgerissen werden sollte. Der Bergener Konsul Fredrik Georg Gade war allerdings ein Fan der Kirche und kaufte sie um sie vor ihrem Ende zu bewahren. Daraufhin wurde sie zerlegt, nach Bergen gebracht und in Fantoft wieder aufgebaut.

Im Jahr 1992 wurde die originale